Die Donau bei Traismauer

Ein großer Teil dieses Gebietes besteht aus eiszeitlichen Bildungen, die nach dem Rückzug des Tertiärmeeres entstanden sind. Es sind dies verschiedene Schotterterrassen entlang der Traisen und Donau, ebenso der Löß, der teilweise Oncophora-Sande und das Konglomerat überdeckt, die noch älter sind. Die mächtigen Niederterrassen der Donau (z. B. Gemeinlebarn) sind die letzten Eiszeitbildungen. Alter der Eiszeit etwa 2 Millionen bis 15 000 Jahre. Das Gebiet von Traismauer und Umgebung war nicht von Eis bedeckt.

Seit über 4000 Jahren werden zwei wichtige Handelsrouten intensiv begangen. Eisen und Salz werden durch das Traisental über die Donau und das Kamptal nach Norden verfrachtet. Die Güter der östlichen Reiche werden entlang der Donau mit den Waren der westlichen Stämme getauscht. Viele Funde aus der Bronzezeit bestätigen dies. (Bronzezeit etwa 2.300 – 750 Jahre vor Chr.) In früheren Jahrhunderten veränderte die Donau durch Hochwässer ständig ihren Lauf. Sie hatte zahlreiche Arme, die früher viel näher an Traismauer heranreichten. Hochwässer und Eisstöße richteten oft starke Zerstörungen an.

In karolingischer Zeit ( Ende 1. Jahrhundert ) ist bereits bei Traismauer eine Überfuhr belegt. Die Schifffahrt auf der nahen Donau spielte schon von altersher für den Markt Traismauer eine große Rolle. Im Jahre 1458 hatte der Markt Traismauer eine kaiserliche Salzladstätte (Originalurkunde im Heimatmuseum ) von Kaiser Friedrich III. bewilligt bekommen. Die Verfrachtung von Salz auf der Donau wurde für Traismauer von großer Bedeutung. Das Salz wurde in „Kuefen“ oder „khiefeln“ auf Traunern und Plätten flussabwärts zur Landungsstelle und von da auf dem „Salzwege“ in die Salzkammer gebracht. Aber auch andere Handelsartikel wurden auf dem Donauwege ausgetauscht. Oberösterreichische Flößer brachten Most, Schindeln oder Vieh und tauschten dafür Mehl oder gewerbliche Erzeugnisse ein. Mit Pferden wurden die Schiffe dann wieder aufwärts gezogen.

Gasthaus "Zur Schwemme"

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlangte in Traismauer auch die Holzflößerei auf der Traisen und der Donau große Bedeutung. Der gräfliche Schwemminspektor Georg Huebner gründete im Jahre 1816, ein Unternehmen für Holzschwemmerei, nachdem er für sich und seine Familie ein diesbezügliches Kaiserliches Privilegium erhalten hatte.

Gasthaus zur Schwemme an der Traisenmündung Gasthaus zur Schwemme an der Traisenmündung
Gastgarten um 1900 Gastgarten um 1900

Er beschäftigte gegen 500 Schwemmknechte, unter denen sich viele fremde Stellungsflüchtlinge, besonders aus Bayern, aber auch viele Einheimische befanden. In dieser Zeit wurde von der Familie Huebner ein Gasthaus errichtet, das aufgrund der örtlichen Gegebenheiten „ Zur Schwemme“ hieß. Das Holzschwemmen wurde bis zum Jahre 1860 betrieben. In diesem Jahr geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, sodaß der ganze Betrieb eingestellt werden mußte und viele Arbeiter brotlos wurden. Das Gasthaus „Zur Schwemme“, das die Familie Huebner an der Donau im Bereich der Traisenmündung errichtet hatte, wurde damals an die Herrschaft Hollenburg verkauft.

Das Gasthaus befand sich von nun an im Besitz der Barone Geymüller von Hollenburg. Das Gasthaus, ein beliebtes Ausflugsziel an Sonntagen, wurde

1917 Hammerschmidt mit Wels 1917 Hammerschmidt mit Wels

Schiffsanlegestelle

Im Jahre 1861 errichtete die k.k. Privilegierte Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft nächst der Traisenmündung eine Landungsstelle für den Personen- und Frachtenverkehr. Die Traismaurer waren froh, dadurch eine schnellere Verbindung mit Wien bekommen zu haben. Aber schon im Jahre 1886 wurde die Schiffsstation wegen ungünstiger Landungsverhältnisse wieder aufgehoben. In den Zwanzigerjahren wurde jedoch wieder eine Landungsstelle für Frachtschiffe von der Kunstmühlenfirma Richard Gutscher errichtet, die es bis 1945 gab.

Rollfähre

Ein langgehegter Wunsch des Marktes Traismauer war auch die Verbindung mit dem linken Donauufer durch eine fliegende Schiffbrücke. Überfuhren über die Donau hat es selbstverständlich schon in alter Zeit gegeben. Das Banntaiding (Urkunde) von St. Georgen aus dem 15. Jahrhundert sagt darüber folgendes: Niemand soll überfahren zwischen Zwentendorf und Hollenburg ausser hier. Wer das nicht tut, den soll man auf ein „mittergries“ (Sandbank) führen, soll ihm die Zille und „geschirr“ (Geräte) wegnehmen und ihn selber fangen. Wer kommt und überfahren will, den soll man überfahren um einen Pfennig.“ Daraus geht hervor, daß in St. Georgen schon im 15. Jahrhundert eine ständige Überfuhrmöglichkeit über die Donau bestand, jedoch nur mit Zillen und Plätten.

Einweihung der Rollfähre 1905 Einweihung der Rollfähre 1905s

Im Jahre 1825 hatte die Herrschaft Traismauer trotz des Protestes der Stadt Tulln für eine ständige Überfuhrmöglichkeit nach Grafenwörth gesorgt und einen Fährmann angestellt. Fuhrwerke konnten jedoch nicht befördert werden und so erhoffte man sich von der Errichtung einer Rollfähre eine bedeutende Hebung des Verkehres mit dem linksseitigen Donauufer. Bürgermeister Julius Kral leitete die entsprechenden Vorarbeiten ein und am 28. Juni 1901 beschloß der Gemeinderat von Traismauer, die Überfuhr zu errichten und hierzu ein Stammkapital von 20. 000 Kronen zu widmen.

Unter der Leitung von Herrn Oberpostmeister Pösl wurde ein Teil der Kosten durch eine Effektenlotterie aufgebracht, ein Teil durch eine Subvention des Landtages und ein Teil durch einen Kredit finanziert. Es wurde ein eigenes Rollfährekommittee gebildet, dem die bedeutendsten Männer des Ortes angehörten.

Am 21. Oktober 1904 wurde der Bau der Rollfähre beschlossen und die Herstellungsarbeiten vergeben. Die Baudurchführung besorgte die Simmeringer Waggonbau- und Maschinenfabrik A. G. in Wien um 76.755 Kronen, Die Betonarbeiten wurden von der Firma Merkl, Pufffer & Co. In Herzogenburg ausgeführt. Den Bau der Straße zur Rollfähre besorgte ein Wiener Straßenbau-Unternehmen um 20.880 Kronen. Das Wohnhaus für das Fährpersonal wurde von Baumeister Schutzbacher aus Traismauer um 7.500 Kronen errichtet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ungefähr 106.000 Kronen.

Im Sommer 1905 waren die Arbeiten fertiggestellt, sodaß am 20. August dieses Jahres die Einweihung und Eröffnung stattfinden konnte. Die Einweihungszeremonie nahm der damalige Landmarschall von Niederösterreich und der Probst des Stiftes Herzogenburg vor. Die Pfarrer von Traismauer und Stollhofen assistierten. Als Festgäste anwesend waren Vertreter von Landesregierung und Bezirkshauptmannschaft, ebenso etwa 5000 Personen aus Traismauer und Umgebunng.

Nach Verlesung der Bauurkunde wurde dieselbe in einer Blechkassette im Betonsockel des Turmes am rechten Ufer eingemauert. Darauf folgte die Enthüllung des Gedenksteines und die Weihe der Fähre. Vom Balkon des Fährhauses aus hielten hernach Landmarschall Propst Schmolk und Landesausschuß v. Pirko Festansprachen und die Fähre wurde als eröffnet erklärt. Den Abschluß der Festlichkeiten bildete ein großes Volksfest, an dem riesige Menschenmengen teilnahmen. Die Rollfähre wurde im Jahre 1972 wegen Nicht-Finanzierbarkeit eingestellt und abgetragen.

Errichtung des Kraftwerkes Altenwörth

Im Zuge der Errichtung des Kraftwerkes Altenwörth 1975 wurde der Traisenfluss umgeleitet und bekam ein neues Flussbett. Er mündet nun erst unterhalb des Kraftwerkes in die Donau. Die ehemalige Traisenmündung wurde vom alten Flussbett abgetrennt und die „Traismauerer Badeseen“ entstanden daraus.

Errichtung des Donaurestaurants

Nach Errichtung des Dammes für das Kraftwerk Altenwörth erwarb das Kaufmannsehepaar Klafszki aus Traismauer den Grund des ehemaligen Fähre-Gasthauses, nach Schüttung des Dammes nun 6 m höher gelegen, und errichtete 1977/78 das „Gasthaus an der Donau“ mit einer Terrasse direkt an der Donau, welches im Juni 1978 eröffnet wurde.

Nach einem großangelegten Umbau im Winter 1995/96 wurde das einfache Gasthaus in ein modernes Restaurant im Schifffahrtsstil ausgebaut.


Im Winter 2007/08 wurde der noch bestehende alte Teil des Restaurants ebenso wie die zwar schattige, aber einfache Terrasse mit großem Aufwand in eine moderne, mediterran wirkende, gärtnerisch einmalig gestaltete Terrasse mit überdachter Veranda und erhöhtem Terrassenplatz umgebaut. Indischer Sandstein und Holzboden sind nun die gestalterischen Elemente.

Genießen Sie auf diesem geschichtsträchtigen, doch heute sehr modernen Boden urlaubshafte Stimmung und mittelmeerländisches Flair, ohne eine Reise tun zu müssen!